Canon Pixma Fehler B200: Druckkopf-Fehler identifizieren und beheben

Der Fehlercode B200 bei Canon Pixma Druckern ist eine der häufigsten Fehlermeldungen und signalisiert ein kritisches Problem im Druckkopfsystem. Der Drucker bricht Druckaufträge ab, die Status-LEDs blinken abwechselnd orange und grün, und auf dem Display erscheint die Meldung „Fehler B200″ oder „Servicefehler“. Die gute Nachricht: In 60-70% der Fälle lässt sich dieser Fehler mit systematischen Reinigungs- und Reset-Maßnahmen selbst beheben.

ACHTUNG: Alle Angaben ohne Gewähr, erfordern Fachkenntnis und bergen Lebensgefahr bei unsachgemäßem Vorgehen. Rufen Sie den Kundendienst ohne elektrotechnisches Wissen. Fehlercodes dienen nur als Orientierungshilfe, keine Reparaturanweisung. Die Liste ersetzt keine Diagnose, wird aber stetig erweitert.

Was bedeutet der Fehler B200?

Der Fehlercode B200 ist ein Hardwarefehler, der sich primär auf eine Funktionsstörung des Druckkopfs bezieht. Die Druckerelektronik erkennt dabei, dass der Druckkopf überhitzt, nicht korrekt angesteuert wird oder fehlerhafte Rückmeldungen sendet. Canon löst diesen Fehler präventiv aus, um schwerwiegende Folgeschäden am Drucksystem zu vermeiden.

Die häufigsten technischen Ursachen sind verstopfte Düsen durch eingetrocknete Tinte, besonders bei längerer Nichtbenutzung des Druckers. Wenn Tintenkartuschen komplett leer laufen, sendet der Drucker weiterhin elektrische Impulse an den Druckkopf, was ohne Tinte als Kühlmedium zu Überhitzung der Düsen führt. Die Temperatursensoren im Druckkopf registrieren dies und triggern den B200-Fehler.​

Verschmutzte elektrische Kontakte an den Tintenpatronen oder im Patronenwagen können ebenfalls die Kommunikation zwischen Druckkopf und Hauptplatine stören. Drittanbieter-Patronen mit inkompatiblen Chips oder minderwertigen Tintenformulierungen erhöhen das Risiko für diesen Fehler signifikant.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Lösung

Lösung 1: Strom-Reset durchführen

  • Schalten Sie den Drucker über die Power-Taste aus und ziehen Sie das Netzkabel aus der Steckdose
  • Trennen Sie auch USB- oder Netzwerkkabel ab
  • Warten Sie mindestens 5-10 Minuten, damit sich die Restelektrizität in den Kondensatoren entlädt
  • Schließen Sie nur das Netzkabel wieder an und schalten Sie den Drucker ein
  • Bei erneutem Fehler: Halten Sie Power und Stop-Taste 5 Sekunden gleichzeitig gedrückt, bis die Power-LED blinkt

Lösung 2: Tintenpatronen überprüfen

  • Öffnen Sie die Druckerabdeckung, sodass der Patronenwagen in die Wechselposition fährt
  • Entnehmen Sie alle Patronen einzeln bis zum hörbaren Klick
  • Prüfen Sie jede Patrone auf ausgelaufene Tinte, Beschädigungen oder abgerissene Etiketten
  • Setzen Sie die Patronen nacheinander wieder ein, bis sie hörbar einrasten
  • Schließen Sie die Abdeckung und testen Sie den Drucker

Lösung 3: Druckkopf reinigen (intensiv)

  • Schalten Sie den Drucker ein, öffnen Sie die Abdeckung und warten Sie, bis der Patronenwagen stoppt
  • Schalten Sie den Drucker aus und ziehen Sie den Netzstecker
  • Entnehmen Sie alle Patronen und legen Sie sie auf saugfähiges Papier
  • Betätigen Sie den seitlichen grauen Hebel am Patronenwagen und entnehmen Sie den Druckkopf vorsichtig​​
  • Stellen Sie eine flache Schale mit destilliertem Wasser oder speziellem Druckkopfreiniger bereit
  • Tauchen Sie nur den Düsenbereich des Druckkopfs ein – Platinen und Kontakte dürfen nicht komplett untertauchen​
  • Lassen Sie den Druckkopf mehrere Stunden (idealerweise über Nacht) einweichen​
  • Spülen Sie vorsichtig mit lauwarmem Wasser nach, bis keine Tintenreste mehr austreten
  • Trocknen Sie den Druckkopf mit fusselfreiem Küchenpapier und lassen Sie ihn mindestens 24 Stunden lufttrocknen

Lösung 4: Elektrische Kontakte reinigen

  • Reinigen Sie die goldfarbenen Kontakte am Druckkopf mit einem fusselfreien Tuch und 70% Isopropanol​​
  • Verwenden Sie Wattestäbchen für schwer zugängliche Bereiche
  • Reinigen Sie auch die Kontakte im Patronenwagen (kleine Metallstifte) mit Isopropanol​
  • Achten Sie darauf, keine Fasern zurückzulassen
  • Lassen Sie alles 20-30 Minuten lufttrocknen – verwenden Sie keine Hitze

Lösung 5: Patronen einzeln testen

  • Setzen Sie nur die schwarze Patrone ein und schließen Sie die Abdeckung​
  • Prüfen Sie, ob der B200-Fehler erscheint​
  • Entfernen Sie die schwarze Patrone und setzen Sie nur die Farbpatrone ein​
  • Die Patrone, die den Fehler auslöst, ist defekt und muss ersetzt werden​​

Wann ist ein Fachmann erforderlich?

Wenn alle oben genannten Maßnahmen den Fehler B200 nicht beheben, liegt höchstwahrscheinlich ein irreparabler Defekt am Druckkopf oder der Hauptplatine vor. In diesem Fall ist eine professionelle Diagnose erforderlich.

Ersatzdruckkopf-Kosten: Ein Original-Druckkopf (z.B. QY6-0082 für iP7250, QY6-0086 für MX925) kostet zwischen 80-90 Euro. Die Installation kann selbst durchgeführt werden, da Canon Pixma Druckköpfe als Wechselkomponenten konzipiert sind.

Canon Festpreis-Reparatur: Canon Deutschland bietet für viele Pixma-Modelle eine Generalrevision zum Festpreis ab ca. 80-113 Euro inklusive Hin- und Rückversand an. Hierbei werden Druckkopf, Elektronik und bei Bedarf der Resttintenfilz erneuert. Diese Option ist oft günstiger als der Einzelkauf eines Druckkopfs.

Wirtschaftliche Überlegung: Bei älteren Druckern (über 5 Jahre) oder Einstiegsmodellen übersteigen die Reparaturkosten oft den Wert eines Neugeräts. Bei hochwertigen Modellen wie Pixma Pro oder neueren TS-Serien lohnt sich die Reparatur meist.​​

Tipps zur Vorbeugung

Regelmäßiges Drucken: Drucken Sie mindestens einmal pro Woche 1-2 Seiten mit Text und Farben, damit die Düsen nicht eintrocknen. Bei längerer Nichtbenutzung sollten Sie vor dem Abstellen eine Druckkopfreinigung über das Wartungsmenü durchführen.​​

Original-Patronen verwenden: Nutzen Sie Canon Original-Tintenpatronen oder qualitativ hochwertige Recycling-Patronen von zertifizierten Anbietern. Billige Drittanbieter-Patronen mit minderwertiger Tinte erhöhen das Risiko für Düsenverstopfungen drastisch.​

Patronen rechtzeitig wechseln: Ersetzen Sie Tintenpatronen, sobald die Niedrig-Warnung erscheint. Komplett leergelaufene Patronen führen zur Überhitzung des Druckkopfs, da die Tinte als Kühlmedium fehlt.​​

Korrektes Ausschalten: Schalten Sie den Drucker immer über die Power-Taste aus, nicht über eine Steckerleiste. Nur so kann der Druckkopf korrekt in die versiegelte Parkposition fahren und die automatische Reinigung durchführen.​

Monatliche Wartung: Führen Sie über das Drucker-Menü unter Einstellungen > Wartung > Reinigung monatlich eine Druckkopfreinigung durch. Dies verhindert graduelle Tintenablagerungen.​​

Umgebungsbedingungen: Stellen Sie den Drucker nicht an sehr warmen Orten auf, da trockene Wärme das Eintrocknen der Tinte begünstigt. Sorgen Sie für ausreichende Belüftung und halten Sie Lüftungsschlitze frei.​​

Kontaktpflege: Reinigen Sie alle 3-6 Monate präventiv die Patronenkontakte mit Isopropanol, auch ohne akute Probleme. Dies verhindert Oxidationsbildung, die Fehler auslösen kann.​

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Kann ich meinen Canon Drucker trotz B200-Fehler weiterverwenden?
Nein, der B200-Fehler blockiert alle Druckfunktionen vollständig. Der Drucker verweigert jeden Druckauftrag, bis das Problem behoben ist. Versuche, den Fehler zu ignorieren, sind technisch nicht möglich, da die Firmware den Druckbetrieb komplett unterbindet.

Wie lange sollte ich den Druckkopf einweichen lassen?
Bei leichten Verstopfungen reichen 2-3 Stunden Einweichen in destilliertem Wasser. Bei stark eingetrockneter Tinte sollte der Druckkopf über Nacht (8-12 Stunden) einweichen. Wichtiger als die Einweichzeit ist die anschließende Trocknungsphase von mindestens 24 Stunden.​​

Sind Drittanbieter-Patronen wirklich problematisch für den B200-Fehler?
Der B200-Fehler bezieht sich primär auf den Druckkopf, nicht direkt auf die Tinte. Allerdings erhöhen minderwertige Drittanbieter-Patronen mit inkompatibler Chipsteuerung oder schlechter Tintenqualität das Risiko für Verstopfungen und Überhitzung signifikant. Hochwertige Recycling-Patronen von zertifizierten Anbietern sind in der Regel unbedenklich.​​

Lohnt sich ein Druckkopf-Austausch bei älteren Pixma-Modellen?
Für Drucker, die älter als 5 Jahre sind oder Einstiegsmodelle (unter 100 Euro Neupreis), lohnt sich ein Druckkopfaustausch meist nicht. Der Original-Druckkopf kostet 80-90 Euro, hinzu kommen potenzielle Arbeitskosten. Bei hochwertigen Modellen (Pixma Pro, MX-Serie über 200 Euro) kann sich die Investition lohnen.​​

Kann der B200-Fehler nach erfolgreicher Behebung wiederkehren?
Ja, besonders wenn die Grundursache nicht behoben wurde. Wenn Sie weiterhin seltener als einmal wöchentlich drucken, minderwertige Patronen verwenden oder den Drucker unsachgemäß ausschalten, ist ein erneutes Auftreten wahrscheinlich. Die Einhaltung der Präventionsmaßnahmen ist daher entscheidend.​

Welche Pixma-Modelle sind am häufigsten vom B200-Fehler betroffen?
Besonders betroffen sind Pixma-Modelle mit separatem, herausnehmbarem Druckkopf: MG-Serie (MG5350, MG5450), MX-Serie (MX925, MX882), MP-SerieiP-Serie (iP7250) und ältere TS-Modelle. Neuere TS-Modelle sind seltener betroffen, da Canon die Druckkopf-Technologie verbessert hat.

Was ist der Unterschied zwischen destilliertem Wasser und Leitungswasser bei der Reinigung?
Destilliertes Wasser enthält keine Mineralien oder Kalk, die zusätzliche Ablagerungen im Druckkopf hinterlassen könnten. Leitungswasser kann je nach Region hohe Kalkkonzentrationen aufweisen, die die Düsen zusätzlich verstopfen. Für die Druckkopfreinigung sollte ausschließlich destilliertes Wasser oder spezieller Druckkopfreiniger verwendet werden.

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