OBD2 Fehler P0420: Katalysatorsystem Wirkungsgrad zu gering

Wenn die Motorkontrollleuchte (MIL) aufleuchtet und Ihr Diagnosegerät den Code P0420 anzeigt, bedeutet dies, dass das Abgasreinigungssystem nicht optimal arbeitet. Dieser Fehler weist darauf hin, dass der Wirkungsgrad des Katalysators unter einen kritischen Wert gesunken ist.

ACHTUNG: Alle Angaben ohne Gewähr, erfordern Fachkenntnis und bergen Lebensgefahr bei unsachgemäßem Vorgehen. Rufen Sie den Kundendienst ohne elektrotechnisches Wissen. Fehlercodes dienen nur als Orientierungshilfe, keine Reparaturanweisung. Die Liste ersetzt keine Diagnose, wird aber stetig erweitert.

Was bedeutet der Fehler P0420?

Der Fehlercode P0420 steht technisch für „Catalyst System Efficiency Below Threshold (Bank 1)“. Das Motorsteuergerät (ECU) vergleicht die Signale der Lambdasonde vor dem Katalysator mit denen der Sonde nach dem Katalysator.

Ein gesunder Katalysator speichert Sauerstoff und glättet die Messwerte der hinteren Sonde. Wenn die Signale beider Sonden jedoch nahezu identisch sind, erkennt das Steuergerät, dass der Katalysator die Abgase nicht mehr effizient umwandelt. Die Ursache muss jedoch nicht immer ein defekter Katalysator sein; oft führen auch Undichtigkeiten im Auspufftrakt oder defekte Sensoren zu diesem Fehler.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Lösung

Bevor Sie den teuren Katalysator austauschen, sollten Sie diese Schritte zur Fehlerdiagnose durchführen:

• Sichtprüfung der Abgasanlage: Prüfen Sie den Auspuffkrümmer und alle Rohre vor dem Katalysator auf Risse oder Löcher. Falschluft, die in das System eindringt, verfälscht die Messwerte der Sonden massiv.
• Live-Daten der Lambdasonden prüfen: Nutzen Sie einen OBD2-Scanner, um die Spannungswerte der Lambdasonden bei warmem Motor zu beobachten. Die Nachkat-Sonde sollte einen stabilen Wert (ca. 0,45V bis 0,7V) anzeigen, während die Vorkat-Sonde pendelt.
• Zündanlage kontrollieren: Defekte Zündkerzen oder Zündspulen führen zu Fehlzündungen. Unverbrannter Kraftstoff gelangt so in den Katalysator und zerstört dessen Beschichtung durch Überhitzung.
• Kraftstoffsystem prüfen: Ein zu fettes oder zu mageres Gemisch (oft durch einen defekten Luftmassenmesser verursacht) belastet die Reinigungswirkung des Systems dauerhaft.
• Fehlerspeicher löschen: Löschen Sie den Code und führen Sie eine längere Autobahnfahrt durch. Manchmal regeneriert sich das System bei hohen Temperaturen, falls lediglich Ablagerungen durch Kurzstreckenfahrten vorlagen.

Wann ist ein Fachmann erforderlich?

Wenn die Kontrollleuchte nach dem Löschen erneut erscheint und keine äußeren Undichtigkeiten erkennbar sind, liegt meist ein technischer Defekt vor:

1. Defekter Katalysator: Wenn der Monolith im Inneren verstopft oder geschmolzen ist, muss der Katalysator ersetzt werden. Die Kosten liegen je nach Fahrzeugmodell zwischen 500 € und 1.500 €.
2. Austausch der Lambdasonden: Oft liefern gealterte Sensoren schlicht falsche Werte. Ein Austausch kostet inkl. Arbeit ca. 150 € bis 300 €.
3. Motor-Diagnose: Wenn der Wagen zusätzlich schlecht Gas annimmt oder einen hohen Spritverbrauch hat, muss die Gemischaufbereitung in der Werkstatt präzise eingestellt werden.

Tipps zur Vorbeugung

Ein Katalysator ist theoretisch auf die Lebensdauer des Autos ausgelegt. So schützen Sie ihn:

• Kurzstrecken vermeiden: Fahren Sie das Auto regelmäßig warm, damit der Katalysator seine Betriebstemperatur erreicht und sich freibrennen kann.
• Wartung der Zündkerzen: Wechseln Sie die Zündkerzen strikt nach Herstellervorgabe, um Fehlzündungen und Kraftstoffeintrag im Auspuff zu verhindern.
• Ölverbrauch im Auge behalten: Wenn der Motor viel Öl verbrennt, setzen sich die Rückstände auf der Oberfläche des Katalysators ab und machen ihn wirkungslos.
• Qualitätskraftstoff: Nutzen Sie hochwertigen Kraftstoff, um die Belastung der empfindlichen Beschichtungen durch Verunreinigungen zu minimieren.