Vaillant aroTHERM Fehler 701: Niederdruckstörung an der Wärmepumpe beheben
Die Vaillant aroTHERM Wärmepumpe ist ein hocheffizientes System für modernes Heizen. Wenn jedoch der Fehlercode 701 (oft in Verbindung mit F.701) im Display erscheint, schaltet die Anlage in den Notbetrieb oder stoppt vollständig. Dieser Fehler weist auf eine Unregelmäßigkeit im Kältekreislauf hin. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was diese Meldung bedeutet und welche Schritte Sie unternehmen können.
ACHTUNG: Alle Angaben ohne Gewähr, erfordern Fachkenntnis und bergen Lebensgefahr bei unsachgemäßem Vorgehen. Rufen Sie den Kundendienst ohne elektrotechnisches Wissen. Fehlercodes dienen nur als Orientierungshilfe, keine Reparaturanweisung. Die Liste ersetzt keine Diagnose, wird aber stetig erweitert.
Was bedeutet der Fehler 701?
Der Fehler 701 signalisiert technisch eine Niederdruckstörung. Das bedeutet, dass der Druck des Kältemittels im Verdampfer unter den zulässigen Betriebsbereich gefallen ist. Um den Verdichter (Kompressor) vor mechanischen Schäden durch mangelnde Schmierung oder Überhitzung zu schützen, löst der Niederdruckwächter aus und verriegelt das System.
Die Ursachen können vielfältig sein: von einer einfachen Behinderung des Luftstroms an der Außeneinheit bis hin zu einem schleichenden Kältemittelverlust oder einem Defekt am elektronischen Expansionsventil. Besonders bei sehr niedrigen Außentemperaturen tritt dieser Fehler gehäuft auf, wenn der Wärmeübergang nicht mehr optimal funktioniert.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Lösung
Bei einer Wärmepumpe sind viele Komponenten Teil eines geschlossenen Systems. Dennoch gibt es wichtige Punkte, die Sie als Betreiber prüfen können:
- Luftwege der Außeneinheit prüfen: Stellen Sie sicher, dass die Ansaug- und Ausblasöffnungen der Wärmepumpe nicht durch Laub, Schnee oder andere Gegenstände blockiert sind. Ein mangelnder Luftstrom senkt den Verdampfungsdruck massiv ab.
- Verdampfer auf Vereisung kontrollieren: Schauen Sie durch das Schutzgitter auf die Aluminium-Lamellen. Wenn diese komplett mit Eis zugesetzt sind, kann die Wärmepumpe keine Energie aus der Luft aufnehmen. Ein manueller Abtaubetrieb (über das Menü) kann hier kurzfristig helfen.
- Anlagendruck des Heizkreises prüfen: Auch wenn Fehler 701 den Kältekreis betrifft, kann ein zu geringer Durchfluss im Heizungssystem (Wasserseite) indirekt zu Druckproblemen führen. Der Wasserdruck sollte idealerweise bei 1,5 bis 1,8 bar liegen.
- System-Reset durchführen: Schalten Sie die Anlage über die Sicherungen im Schaltschrank für ca. 5 Minuten komplett stromlos. Starten Sie das System neu. Gelegentlich handelt es sich um eine einmalige Fehlauslösung während einer extremen Abtauphase.
Wann ist ein Fachmann erforderlich?
Da der Fehler 701 Eingriffe in den Kältekreislauf erfordert, ist für die endgültige Behebung fast immer ein zertifizierter Kältetechniker notwendig. Arbeiten an Kältemittelleitungen sind für Laien gesetzlich untersagt.
Ein Fachmann wird folgende Diagnosen und Reparaturen durchführen:
- Dichtheitsprüfung: Wenn Kältemittel fehlt, muss das Leck gesucht und abgedichtet werden. Eine Neubefüllung inkl. Arbeitszeit kostet je nach Kältemittelmenge ca. 450 € bis 900 €.
- Expansionsventil tauschen: Ein defektes oder klemmendes Expansionsventil regelt den Kältemittelfluss nicht mehr korrekt. Ein Austausch liegt preislich meist zwischen 400 € und 650 €.
- Vier-Wege-Ventil prüfen: Wenn dieses Ventil nicht mehr korrekt zwischen Heiz- und Abtaubetrieb umschaltet, geraten die Druckverhältnisse aus dem Gleichgewicht.
Tipps zur Vorbeugung
Um eine Niederdruckstörung und den damit verbundenen Heizungsausfall zu vermeiden, empfehlen wir diese präventiven Maßnahmen:
- Freiraum um die Außeneinheit: Halten Sie einen Radius von mindestens einem Meter um die Außeneinheit frei von Sträuchern oder Gartenmöbeln, um einen optimalen Luftdurchsatz zu garantieren.
- Lamellenreinigung: Reinigen Sie den Verdampfer einmal jährlich vorsichtig mit einem weichen Wasserstrahl, um Staub und Pollen zu entfernen.
- Jährliche Wartung: Ein zertifizierter Fachbetrieb sollte einmal pro Jahr die Überhitzungswerte und Drücke des Kältekreises messen. So lassen sich schleichende Undichtigkeiten erkennen, bevor die Anlage auf Störung geht.